Intensivwoche „Trauma und Autismus“

Trauma-Sensibilität in der Therapie und Beratung

In dieser Intensivwoche beschäftigen wir uns mit den Hintergründen des gehäuften Auftretens traumatischer Erfahrungen im Kontext Autismus. Wir beleuchten biografische und gesellschaftlich bedingte Ursachen, und legen einen besonderen Fokus auf stärkende und ressourcenorientierte Handlungsansätze, die in den jeweiligen beruflichen Kontext integriert werden können.

In unserer Rolle als co-regulierendes Gegenüber befassen wir uns in dieser Woche auch mit Beziehungsaspekten und persönliche Grenzen – damit Begleitung mit Klarheit, Haltung und auf Augenhöhe möglich wird.

Zielgruppe

Therapeut*innen, Pädagog*innen, Systemische Therapeut*innen/ Berater*innen und vergleichbare Berufe, die für jugendlichen oder erwachsenen Menschen aus dem Autismus-Spektrum arbeiten.

Berufs- und Praxiserfahrung im Kontext Autismus sowie grundlegendes Handwerkszeug in der Therapie/Beratung sollte vorhanden sein.

Inhalte

Montag: Trauma im Kontext Autismus

• Grundlagen des achtsamen Umgangs mit Identität
• „Minderheiten“-Stress, Diagnose- und Diskriminierungs-Trauma
• Ursachen und Auswirkungen von Trauma im Kontext Autismus
• Umgang mit und Verstehen von Scham und Schuldgefühlen

Dienstag: Stress- und Traumafolgen, Krisenmanagement

• „PDA“: Pathologische oder genesungsorientiertes Abwehr- und Vermeidungsverhalten?
• Der psychiatrische Notfall: Erste Hilfe an Ort und Stelle, nachhaltige Stabilisierung
• Stress, der zum Trauma wird. Konsequenzen aus der Polyvagaltheorie
• Professionelle Authentizität: Haltung bewahren in schwierigen Situationen

Mittwoch: Biografie und Identität – Psychotherapeutische Ansätze

• Spezifische Aspekte autistischen Erlebens im Kontext Biografie
• Trauer und Biografiearbeit im Kontext Autismus
• Ressourcenorientierung, Resilienz und Bewältigungsstrategien
• Handlungsansätze für die psychotherapeutische Begleitung

Donnerstag: Co-regulative Handlungsansätze und eigene Haltung

• Traumalogik, co-traumatische Prozesse und toxische Co-Regulation
• Safe space, Deeskalation und stärkende Co-Regulation in der Interaktion
• Externalisierung und Arbeit mit Anteilen
• Körperorientierte und kreative Übungen

Freitag: Selbstwirksamkeit, Selbstbestimmung und Salutogenese

• Grundbedürfnisse first! Psychoedukation und Resilienz
• Kompetenzen und Grenzen des eigenen Handlungsspielraums
• Fallstricke und Notfallköfferchen im Abschiedsprozess
• Resümee der Lernerfolge, Methodenübersicht

Die Intensivwoche wird für die Weiterbildungen aut.IN-Coach und aut.IN-Kids-Practitioner angerechnet.

Akkreditiert bei der Ärztekammer Niedersachsen. Anerkannt als Bildungsurlaub nach dem niedersächsischen Bildungsurlaubsgesetz. Alle Teilnehmenden erhalten ein Zertifikat. 

Uhrzeiten:

Montag-Freitag, jeweils 9:00 – 16:30 Uhr (40 U-Std.)

Preis: 740 Euro